GDL-Streik ab Donnerstag
Diese Strecken in SH und Hamburg sind vom Bahnstreik betroffen
Diese Strecken in SH und Hamburg sind vom Bahnstreik betroffen
Diese Strecken in SH und HH sind vom Bahnstreik betroffen
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Die GDL hat erneut Streiks angekündigt. Das hat auch Auswirkungen auf die Verbindungen im Norden.
Martin Seiler ist sauer. „Diese Streiks sind überflüssig und unnötig. Sie sind vollkommen überzogen und durch nichts gerechtfertigt“, sagt er. Seiler ist Personalvorstand bei der Deutschen Bahn (DB) und seine Wut richtet sich gegen die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Diese hatte angekündigt, zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen in Streik zu treten.
Im Personenverkehr wird dieser am Donnerstag um 2 Uhr beginnen und fünf Tage dauern. Im Güterverkehr sollen die Mitglieder schon am Mittwochabend die Arbeit niederlegen. Der Streik soll fünf Tage dauern.
Auswirkungen auf den Norden
Auch Schleswig-Holstein und Hamburg werden den Streik zu spüren bekommen. „Es wird ähnlich wie bei den letzten Streiks. Das ganze Land wird betroffen sein“, sagt Harald Ketelhöhn, stellvertretender Bezirksvorsitzender der GDL-Nord. Zugreisende müssen sich auf vielen Strecken im Norden auf ein deutlich reduziertes Angebot einstellen.
Betroffen sind vor allem die Strecken von Westerland nach Hamburg (RE6) und die Strecke Kiel-Hamburg (RE7 / RE70). Auf beiden werden die Züge voraussichtlich im Zweistundentakt fahren. Zwischen Niebüll und Husum fahren vereinzelt Züge; zwischen Husum und Itzehoe ist kein Zugverkehr möglich.
Zwischen Itzehoe und Hamburg muss auf die Züge der nordbahn ausgewichen werden. Der Sylt Shuttle plus ist nicht vom Streik betroffen.
Auf den Strecken zwischen Kiel Hauptbahnhof und Kiel Oppendorf (RB76) sowie zwischen Lübeck Hauptbahnhof und Travemünde Strand (RB86) fallen die Züge aus.
Zwischen Lübeck und Hamburg (RE8) sollen die Züge im Stundentakt fahren und zusätzlich in Ahrensburg halten. Das geht aus dem Ersatzfahrplan hervor, den der Konzern veröffentlichte.
Darum geht es
„Bisher liegen keine Zahlen, Daten, Fakten auf dem Tisch. Wir wollen ein detailiertes Angebot“, betont Ketelhöhn. Das gebe es laut DB-Personalvorstand allerdings bereits. „Wir sind nur noch bei der Laufzeit auseinander“, sagt er.
Die GDL fordert 3,2 Prozent mehr Geld und eine Laufzeit von 28 Monaten. Der Konzern bietet die geforderte Erhöhung für 40 Monate. Hinzu soll eine Corona-Prämie von 600 Euro kommen. Die finanziellen Eckpunkte habe der DB-Konzern, so Seiler, zugesagt. Dem widerspricht Ketelhöhn. So sei die Höhe der Prämie keineswegs fixiert worden. „Eine Prämie kann auch ein Euro sein“, sagt er.
Kritik von ProBahn
Dass nun erneut Streiks ausgerufen wurden, sorgt für deutliche Kritik seitens der Bahn und vom Fahrgastverband Pro Bahn. „Die Kunden werden hier zu Opfern von Machtinteressen“, so der DB-Personalvorstand. Der stellvertretende Bundesvorsitzende von Pro Bahn ruft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
„Gerade jetzt, wo viele nach längerer pandemiebedingter Unterbrechung wieder zur Bahn zurückfinden wollen, erzeugt die Auseinandersetzung bei vielen nur noch Unverständnis“, sagt er. Der Verband kritisiert, dass Fahrgäste wegen der langen Dauer des Streiks nicht einfach auf andere Reisetage ausweichen könnten. Von Seiten der Bahn heißt es, dass man nicht garantieren könne, dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen. Dies kann dann vor allem Berufspendler treffen.