Silvester-Partys in Itzehoe

Feiern unter 2Gplus und halber Kapazität – aber mit gutem Gefühl

Feiern unter 2Gplus und halber Kapazität – aber mit gutem Gefühl

Feiern unter 2Gplus und halber Kapazität – aber mit gutem Gefühl

SHZ
Itzehoe
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2Gplus-Einlasskontrolle im Liberty (v.l.): Jasmin Grüntz, Jessica Strauss und Rumina Bubke. Foto: Ludger Hinz Foto: 90037

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Im Theater Itzehoe, im „Liberty“ und der „Bar Hoge Kant“ ließen sich einige Besucher das Feiern nicht nehmen. Dabei wurde die strenge 2Gplus-Regel umgesetzt – und auch schon mal Gäste nach Hause geschickt.

Party machen in Corona-Zeiten? Während Veranstaltungen in anderen Bundesländern komplett untersagt sind, fanden in Itzehoe noch einige Silvesterfeiern in Kneipen und Gaststätten und dem Theater statt. Immer allerdings unter besonders scharfen Corona-Regeln: Überall galt 2Gplus – die Gäste mussten also mit Nachweis geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen aktuellen negativen Test vorlegen. Wer hat gefeiert, wer musste arbeiten und wie war die Stimmung unter Pandemiebedingen? Wir haben uns umgehört.

Weniger Besucher im Theater Itzehoe als erhofft

Jörg Gade, Direktor des Theater Itzehoe, sagt: „Unter der 2Gplus-Regelung lief bei unserem Einlass alles gut. Wir hatten in der ersten Vorstellung am Silvesterabend 250, in der zweiten 280 Besucher. Das war um einiges weniger, als erhofft.“ Es habe einige Stornierungen gegeben. Daher müsste das oberste Ziel nun erst einmal die Publikumsrückgewinnung sein. Laut der aktuellen Verordnung durfte keine Bewirtung erfolgen. „Deshalb gab es keine Pause. Aber wir haben jedem Gast einen Pikkolo mitgegeben.“


Maik Weimann, Mitarbeiter in der Bar Hoge Kant am Berliner Platz, ist sich der Verantwortung in Pandemie-Zeiten bewusst: „Wir sind eine der wenigen Locations, die in der Silvesternacht geöffnet haben. Die Situation bedeutet auch für uns eine große Unsicherheit, und wir betrachten das Geschehen mit Sorge. Deshalb kontrollieren wir die Einhaltung der Regeln noch gewissenhafter. Aber wer sich traut, für den bieten wir die Gelegenheit, die Silvesternacht in netter Gesellschaft zu verbringen.“

Mit Freunden aus England, den USA und Australien gefeiert

Mit gutem Gefühl ist Marvin Struck aus Itzehoe feiern gegangen. Der 27-Jährige hatte schon Corona und ist dreifach geimpft. „Laut meiner Schwester, die Ärztin ist, ist es damit fast unmöglich, sich so schnell noch mal anzustecken. Ich möchte aber das Leben genießen. Drei Feste sind uns wichtig: Karneval, Weihnachten und Silvester – und heute ist eines davon.“ In der Bar Hoge Kant trafen er und seine Freundin sich mit zwölf weiteren Freunden, die extra aus England, den USA und Australien angereist waren.

Geimpft, genesen und getestet – mehr geht nicht

Christina Cornies (34) aus Itzehoe hat kein Problem damit, mit Freunden in ihrer Stammkneipe zu feiern. „Man geht ja da hin, wo man sich am wohlsten fühlt, und in der Bar Hoge Kant fühle ich mich wie zu Hause. Wegen der Kontrollen sollte nichts passieren. Darüber hinaus bin ich geimpft und genesen. Heute habe ich mich auch noch einmal testen lassen.“


Bei Jessica Strauss im Liberty gab es rund 20 Prozent weniger reservierte Tische. „Ich habe Respekt vor Omikron und mich deshalb extra noch einmal mit dem Amt unterhalten.“ Man habe die Kapazitäten halbieren müssen, aber dafür konnten die Gäste ohne Masken feiern. Nur auf der Tanzfläche galt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. „Wir haben aber auch einige weg geschickt, die versucht haben, sich reinzumogeln. Da greifen wir rigoros durch“, berichtet die Chefin des Liberty.

Auch auf Klo wird Maske getragen

Dennis Thamm (54) aus Itzehoe ist mit seinen Freunden ins Liberty gegangen. „Wir sind auch sonst alle zwei Wochen zu dritt hier. Wir sind alle geimpft und haben uns heute Morgen noch getestet. Wegen der Hygienemaßnahmen habe er keine große Angst. „Wir sitzen ja auch nur am Tresen und tanzen nicht. Da ist die Gefahr nicht so groß. Selbst auf dem Klo setzen wir wie vorgesehen die Maske auf. Und wir bleiben bis zum Schluss, denn man muss sein Leben leben.“


Linda Matthiesen aus Kleve hat sich „für meine Freiheit impfen und testen lassen“. Damit fühlt sich die Taxifahrerin, die bis Silvesterabend noch gearbeitet hat, „relativ sicher“. Sie freut sich, dass im Liberty trotz Corona noch gefeiert werden kann. „Die Vorsichtsmaßnahmen sind gut umgesetzt. Da habe ich auch keine Angst, mich anzustecken. Nur die Maske stört beim Tanzen etwas.“

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