Verkehr in Nordfriesland

Gefährliche B5: Warum kommt es hier immer wieder zu Unfällen?

Gefährliche B5: Warum kommt es hier immer wieder zu Unfällen?

Gefährliche B5: Warum kommt es so häufig zu Unfällen?

SHZ
Nordfriesland
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Auf der B5 in Nordfriesland kommt es regelmäßig zu Unfällen. Die Polizei möchte die Bundesstraße allerdings nicht zu einem Unfallschwerpunkt erklären. Foto: Volkert Bandixen / SHZ

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Mehrere Menschen starben in den vergangenen Jahren infolge von Verkehrsunfällen auf der Bundesstraße. Die Polizei will aber nicht von einem Unfallschwerpunkt in Nordfriesland sprechen.

Die B5 ist die Verkehrsader für Nordfriesland und Dithmarschen. Über sie gelangen die Leute von der A23 nach Dänemark, zu den Fähren und zum Autozug nach Sylt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie 2015 rund 4,5 Millionen Mal befahren wurde.

B5 – die „Todesstrecke“

Allerdings: Von Anwohnern wird sie oftmals auch als „Todesstrecke“ bezeichnet. Denn hier haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Unfälle ereignet. So wie im Juni 2019, als ein 23-Jähriger bei einem Frontalzusammenstoß zwischen Platenhörn und Vosskuhle ums Leben kam. Eine damals 66-jährige Frau wurde lebensgefährlich verletzt.

Die Artikel zu dem Unfall:

Unfall auf B5: 23-Jähriger bei Frontalzusammenstoß gestorben

Nach dem tödlichen Unfall: Gedenken an der Bundesstraße

Daher stellt sich die Frage, ob von der eigentlichen Bezeichnung der B5 – „Lebensader der Westküste“ – nichts mehr zu spüren und die Bundesstraße ein gefährliches Pflaster ist?

Nach Angaben der Polizeidirektion Flensburg gab es im Jahr 2021 auf der Strecke bislang 66 Unfälle, einer davon endete tödlich. 52 Personen wurden bei Zusammenstößen leicht, 13 schwer verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Durchschnitt bislang weniger Crashs (insgesamt: 106) und weniger Leichtverletzte (87). Bei den Schwerverletzten (19) lassen sich sehr ähnliche Werte ermitteln. Einen Toten durch einen Verkehrsunfall auf der B5 gab es im vergangenen Jahr dagegen nicht.

Polizei: B5 ist zahlenmäßig deutlich belastet

Seitens der Polizeidirektion Flensburg wird betont: „Mit Sicherheit ist die gesamte B5 im Kreisgebiet zahlenmäßig deutlich belastet. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass sich die Zahlen auf die gesamte Länge beziehen“, so Polizeisprecher Christian Kartheus.

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Also von Süderlügum bis zur südlichen Kreisgrenze nach Dithmarschen. „Gleichzeitig ist eine hohe Verkehrsbelastung zu verzeichnen. Daher lässt sich keine Aussage darüber treffen, ob es sich bei der B5 um einen Unfallschwerpunkt handelt.“ Laut der Polizei ist jedoch klar, dass vor allem individuelle Fehler der Unfallverursacher zu Grunde liegen.

Kreis: Vor allem Missachtung der Regeln führen zu Crashs

 

Ähnlich sieht es auch der Kreis Nordfriesland. Dessen Sprecher, Hans-Martin Slopianka, sagt, dass es „auffällig ist, dass bei der B5 hauptsächlich die Missachtung bestehender Verkehrsregeln beziehungsweise individuelle Fehler der Kraftfahrer zu Unfällen führt“. Diese sind „durch weitere verkehrsrechtliche Maßnahmen nicht zu verhindern“. Weiterhin bestehen an einigen Stellen Tempo 70-Begrenzungsschilder, um die Anzahl der Unfälle zu senken.

Zwar möchte die Polizei die B5 nicht als Unfallschwerpunkt bestätigen, dennoch sammelt sie die Unfall-Häufungen:

 

Um die Unfall-Lage auf der B5 weiter zu entschärfen, setzen die Experten daher auf den seit Jahren geplanten dreispurigen Ausbau der Strecke zwischen Husum und Tönning. Der Ausbau des 5,7 Kilometer langen Teilstücks kostet rund 42 Millionen Euro und wird vom Bund finanziert. Erste Arbeiten im Bereich Husum und Oldenswort laufen.

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