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Forscher: 170 Millionen sind nicht genug für Trinkwasser-Schutz
Forscher: 170 Millionen sind nicht genug für Trinkwasser-Schutz
Forscher: 170 Mio. sind nicht genug für Trinkwasser-Schutz
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Vor allem um sauberes Trinkwasser in den Bereichen der Großstädte zu sichern, werden deutlich mehr Mittel benötigt, kritisieren Experten.
Ab Ende des Jahres können Kommunen und Wasserversorger Gelder aus einem Trinkwasserfonds von 170 Millionen Kronen beantragen. Ziel ist es, das Trinkwasser zu schützen.
Aber mehrere Experten sagen gegenüber „Avisen Danmark“, dass das Geld die aktuellen Probleme nicht lösen kann und der Betrag deutlich aufgestockt werden muss.
Breite Mehrheit für Fonds
Die sozialdemokratische Regierung, die Sozialistische Volkspartei, die Radikalen, die Einheitsliste, die Alternative und die Christdemokraten, hatten sich bei den jüngsten Haushaltsverhandlungen darauf geeinigt haben, 170 Millionen Kronen über einen Zeitraum von vier Jahren für einen Trinkwasserfonds bereitzustellen.
110 Millionen Kronen können beispielsweise beantragt werden, um Bäume zu pflanzen, Land aufzukaufen oder Landwirten eine Entschädigung für das Ausbringen von Pestiziden in einem Trinkwassergebiet zu zahlen. 6 Millionen Kronen sollen zum Abriss früherer Brunnen, sogenannter Geisterbrunnen, und Bohrlöcher genutzt werden. Außerdem wurden 54 Millionen Kronen für die Analyse der Bemühungen der Kommunen zum Schutz des Trinkwassers bereitgestellt.
Kritik von Experten
Steen Christensen, emeritierter außerordentlicher Professor für Hydrogeologie an der Universität Aarhus und Experte für Grundwasser, glaubt, dass die bereitgestellten Mittel nicht reichen werden.
„Es ist eine Hilfe für eine Kommune, die viele Millionen ausgeben muss, um zum Beispiel für ein paar Menschen auf einer Insel sauberes Trinkwasser zu gewährleisten. Aber wenn wir auf das Festland und in die Städte schauen, wo mehr Menschen leben, dann werden ganz andere Beträge benötigt als bescheidene 170 Millionen Kronen“, sagt Christensen gegenüber „Avisen Danmark“.
Hans-Jørgen Albrechtsen, Professor an der DTU Umwelt und Experte für Trinkwasser, stimmt Christensen zu.
„Irgendwann wird das Wasser sauber sein, aber das dauert wohl 50 oder 60 Jahre. Aber ich vermisse Maßnahmen bei den akuten Problemen, weil bereits jetzt viele Wasserbrunnen über den Grenzwerten liegen“, sagt er.