Gesundheitswesen

Lose: Sicherheit auch für Nicht-Corona-Patienten

Lose: Sicherheit auch für Nicht-Corona-Patienten

Lose: Sicherheit auch für Nicht-Corona-Patienten

Kopenhagen/Apenrade
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Stephanie Lose am Montag auf der Pressekonferenz im Staatsministerium Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

Die Kapazitäten im Gesundheitswesen werden erweitert, sagt die Regionschefin. Zudem hätten sich Tausende gemeldet, um ihre Arbeitskraft anzubieten. Der Gesundheitsminister verspricht mehr Corona-Tests.

Es sei wichtig, daran zu denken, dass Menschen auch weiter an anderen Krankheiten leiden und dass diese sich sicher fühlen sollten. Das sagte die Vorsitzende des Dachverbandes der Regionen, Danske Regioner, Stephanie Lose (Venstre), am Montag auf einer von Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) geleiteten Pressekonferenz in Kopenhagen. Die Regionen sind in Dänemark unter anderem für das Krankenhauswesen zuständig.

Die Kapazitäten, mehr Patienten mit intensivem Behandlungsbedarf zu behandeln, würden ausgebaut. Zudem hätten sich mehr als 17.000 Menschen gemeldet, im Gesundheitswesen zu helfen, sollte Bedarf bestehen. „Wir hoffen, dass wir die Hilfe nicht brauchen“, so Lose – aber es sei „rührend“ zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft sei.

Nur Mitarbeiter mit Symptomen werden getestet

Auch aus der Wirtschaft kämen viele Hilfsangebote. Nicht alle könnten genutzt werden, aber alle würden geprüft. Die Mitarbeiter in den Einkaufsabteilungen stünden jetzt unter großem Druck. Sollten Angebote nicht angenommen werden, sei dies kein Ausdruck von Undankbarkeit, so die Verbandschefin, die zugleich Regionsratsvorsitzende in der Region Süddänemark ist.

Derzeit könne nicht immer sichergestellt werden, dass alle Bestellungen auch geliefert würden, da die globale Nachfrage im Gesundheitswesen enorm sei. Bei Corona-Tests und Schutzmitteln hoffe sie, dass die Mangelsituation nur vorübergehend sei.

Aber auch im erwarteten Falle einer Bestandserholung gelte: „Wir testen keine symptomfreien Mitarbeiter, es muss eine ärztliche Überweisung geben, damit getestet wird, auch bei den Mitarbeitern im Gesundheitswesen.“

 

Gesundheitsminister Heunicke Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

Minister: 14.000 Testkits stehen derzeit bereit

Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) sagte auf der Pressekonferenz, dass das Gesundheitswesen derzeit noch nicht überlastet sei, doch es sei vorherzusehen, dass dies bald kommen werde.

Deshalb sei am Sonntag beschlossen worden, mehr auf den Coronavirus zu testen. „Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass die dänischen Gesundheitsbehörden in einigen Fällen nicht schnell genug reagiert haben“, sagt Heunicke. Kürzlich war bekannt geworden, dass die Behörden auf ein Angebot aus Südkorea, Corona-Tests zu liefern, nicht reagiert hatten.  

Aus Südkorea sei am Montagmorgen nun die Meldung gekommen, dass „das Fenster noch nicht geschlossen“ sei. Nach einer neuen Lieferung liege die Anzahl der in Dänemark vorrätigen Testkits derzeit bei mehr als 14.000, so der Minister.

Neues System für Unternehmen, die Hilfe anbieten

Zudem verkündete er, dass als Reaktion auf die Panne und die von Lose genannten zahlreichen Angebote ein Zentralsystem eingerichtet worden sei, um die Hilfe aller Unternehmen in Sachen Ausrüstung und Schutzmittel und bei der möglichen Umstellung der Produktion auf solche zu koordinieren. Die Webseite „Danmark hjælper Danmark“ werde in Kürze auf der polizeilichen Informationsseite „coronasmitte.dk“ im Internet für Unternehmen zugänglich sein.

Der Minister sagte zudem, dass sich zahlreiche pensionierte oder arbeitslose Ärzte gemeldet hätten, um im Falle des Falles einzuspringen. Zudem sei die Zahl der Beatmungsgeräte für schwerkranke Coronapatienten aufgestockt worden.

Kommunen: Ausreichend Kapazität für Kinderbetreuung

Der Chef des Dachverbandes der dänischen Kommunen, Jacob Bundsgaard (Soz.) sagte, die Kommunen hätten gemeinsam den Einkauf von Schutzmitteln koordiniert. Die Kapazität, Kinder zu betreuen, sei ausreichend – und es gebe noch viele freie Plätze für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen.

Menschen mit besonderem Hilfsbedarf werde geholfen, auch Obdachlose könnten in Quarantäne kommen. Der lokalen Wirtschaft werde durch zahlreiche Maßnahmen geholfen, etwa dadurch, Infrastrukturmaßnahmen vorzuziehen.

 

 

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