Streik

Regionen: Jetzt müssen wir die aufgeschobenen Operationen nachholen

Regionen: Jetzt müssen wir die aufgeschobenen Operationen nachholen

Regionen: Jetzt müssen wir die Operationen nachholen

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Die vergangenen zehn Wochen des Streiks des Krankenpflegepersonals haben zu einem Rückstau von rund 35.500 Operationen geführt. Jetzt geht es darum, den Rückstau abzuarbeiten, sagt Anders Kühnau (Soz.), der Verhandlungsführer bei Danske Regioner. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Der Verband der Regionen freut sich für die Patienten, dass der Streik durch die Politik beendet wird. Die Gewerkschaft des Krankenpflegepersonals ist hingegen enttäuscht.

Danske Regioner, der Verband der Regionen, begrüßt im Namen der Patienten, dass nun ein Ende des Streiks des Krankenpflegepersonals in Sicht ist, da ein gesetzliches Eingreifen des Folketings auf dem Weg ist. Das erklärte der Verband, der Arbeitgeber von zwei Dritteln des dänischen Krankenpflegepersonals ist, in einer Pressemitteilung.

„Viele Dänen mussten wegen des Streits ihre Krankenhausbehandlung verschieben, und wir wollen uns nun voll und ganz darauf konzentrieren, alle verschobenen Operationen und Untersuchungen so schnell wie möglich nachzuholen“, so Anders Kühnau (Soz.), Vorsitzender des Tarif- und Praxisausschusses bei Danske Regioner und Verhandlungsführer, in der Pressemitteilung.

35.500 Operationen mussten verschoben werden

Rund 35.500 Operationen wurden wegen des Streiks verschoben, und der Rückstand wird erst in zwei Jahren aufgeholt sein, teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit.

Am selben Tag kündigte die Regierung an, sie werde den Streit beenden. Der Vorschlag der Schlichtungsinstitution, gegen den die Krankenschwestern und -pfleger zuvor gestimmt hatten, soll zum Gesetz werden.

Dieser Vorschlag soll den Krankenschwestern und -pflegern über einen Zeitraum von fünf Jahren etwa fünf Prozent mehr Gehalt zukommen lassen. Gleichzeitig soll ein Gehaltsausschuss eingesetzt werden, der sich mit den Gehaltsstrukturen im öffentlichen Sektor befassen soll.

Beendigung des Streiks voraussichtlich am Sonnabend

Anders Kühnau hätte es jedoch vorgezogen, wenn die Konfliktparteien selbst eine Einigung erzielt hätten. „Jetzt scheint der Streit mit einem politischen Eingriff zu enden, aber es besteht kein Zweifel daran, dass ich es vorgezogen hätte, dass wir einen Tarifvertrag mit den Krankenschwestern abschließen, so wie wir auch mit den anderen Arbeitnehmergruppen zu Vereinbarungen gekommen sind.“

Der Gesetzesentwurf zur Beendigung des Streits wird am Donnerstag im Parlament eingebracht, damit er am Sonnabend in Kraft treten kann.

Probleme im Gesundheitssystem

Auch wenn der Konflikt beendet wird, sind damit die Probleme des Gesundheitssystems mit dem Krankenpflegepersonal nicht gelöst. Dies ist die Meinung von Laust Høgedahl, Professor und Arbeitsmarktforscher an der Universität Aalborg.

„Die Krankenschwestern werden weiterhin auf mehr Geld drängen. Nach der Intervention wird im Gesundheitswesen nicht unbedingt alles beim Alten bleiben“, sagte er.

Er weist darauf hin, dass das Gesundheitssystem inzwischen einige große Lücken aufweist, die beseitigt werden müssen.

„Dies könnte sich noch verschärfen, wenn viele Krankenschwestern und -pfleger den Beruf wechseln, weil sie sich nicht angemessen behandelt fühlen. Es ist also eine Herausforderung, das Krankenpflegepersonal im Gesundheitssektor zu halten“, sagte Laust Høgedahl.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft des Krankenpflegerates Dansk Sygeplejeråd, Grete Christensen, teilt diese Sorge.

„Ich fürchte ernsthaft, dass diese Entscheidung unser Gesundheitssystem in der Zukunft beeinträchtigen und negative Folgen für das Interesse am Pflegeberuf haben könnte“, sagte sie. „Über die Entscheidung der Regierung kann man sich nur ärgern. Sie haben uns weder eine Lohnerhöhung gegeben noch Geld versprochen, um das Lohngefälle auszugleichen.“

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