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Immer weniger EU-Bürger arbeiten in Dänemark

Immer weniger EU-Bürger arbeiten in Dänemark

Immer weniger EU-Bürger arbeiten in Dänemark

jt/ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Die Zahl der EU-Bürger, die in Dänemark arbeiten ist innerhalb von 15 Monaten um 65 Prozent gesunken. Der Verband der dänischen Arbeitgeber schlägt Alarm.

Seit dem zweiten Quartal 2016 ist die Zahl der neu angekommenen EU-Bürger, die in Dänemark eine Arbeit suchen, deutlich zurückgegangen. Laut dem dänischen Verband der Arbeitgeber (Dansk Arbejdsgiverforening) sind das schlechte Nachrichten.

„Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass es ein Gewinn für unsere Gesellschaft ist, wenn ein Ausländer in Dänemark arbeitet“, sagt der Direktor des Verbandes, Jacob Holbraad, zum Gewerbemagazin Finans. „Darüber hinaus sollten wir uns überlegen, ob die Entscheidung seitens der Regierung, Ausländern die Einreise nach Dänemark zu erschweren, richtig war“, so Holbraad.

„Demnach wird es immer schwerer für dänische Betriebe qualifizierte Arbeitskraft zu finden“, erklärt der Direktor des Arbeitsgeberverbandes.

In den vergangenen 15 Monaten ist die Zahl der Arbeitnehmer aus anderen EU-Ländern laut Finans von 15.000 auf 5.000 gesunken.

Minister besorgt

Der dänische Beschäftigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre) ist über die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt besorgt. „Mitarbeiter aus anderen Ländern sichern Jobs, die wir selbst hier in Dänemark nicht besetzen können“, so Poulsen. Er befürchtet, dass der dänische Arbeitsmarkt viele Arbeitsplätze verliert, falls Betriebe genötigt sind, ihre Produktion in andere Länder zu verlagern.

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