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Stützpartei fordert Klimagesetz

Stützpartei fordert Klimagesetz

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dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Um extreme Naturereignisse künftig einzudämmen, wird nun der Ruf nach einem neuen Klimagesetz lauter. (Archivbild) Foto: Nina Tholander

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Die Regierung steht dem Wunsch der Sozialistischen Volkspartei nach einem neuen Gesetz zur Klimaanpassung aufgeschlossen gegenüber. Dansk Industri drängt auf schnelleres Handeln, um Schäden in Milliardenhöhe zu vermeiden.

Die dänische Regierung ist bereit, die Forderung der Sozialistischen Volkspartei (SF) nach einem konkreten Gesetz zur Klimaanpassung zu diskutieren.

Das sagt der Sprecher für Umweltpolitik der Sozialdemokraten, Malte Larsen.

„Es ist eine Mammut-Aufgabe, die durch die Ereignisse in Deutschland verstärkt in den Fokus gerückt ist. Wir gehen davon aus, dass wir uns über die Vorschläge von SF unterhalten, wenn wir uns nach dem Sommer treffen“, so Larsen.

Warnung aus Deutschland

Die extremen Überschwemmungen und vielen Toten in Deutschland, Belgien und den Niederlanden sollten Dänemark wachrütteln, sagt die Klimasprecherin von SF, Signe Munk.

Die Partei will jetzt Verhandlungen über ein neues Klimaanpassungsgesetz aufnehmen, bevor das Folketing 2022 beginnt, über einen Plan zur Anpassung an ein extremeres Klima zu diskutieren.

Gesetz soll künftige Regierungen verpflichten

Ein Gesetz soll künftige Regierungen an „ambitionierte und langfristige“ Lösungen binden, so die Forderung.

„Der Klimawandel führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels, Überschwemmungen, steigendes Grundwasser und mehr Wolkenbrüche. Die Anpassung muss an Gesetze geknüpft werden, die dafür sorgen, dass Dänemark eine klimasichere Nation wird – unabhängig davon, woher das Wasser kommt“, sagt Munk.

DI fordert schnelles Handeln

Der Branchenverband Dansk Industri (DI) sei ebenfalls der Meinung, dass die Pläne zur Klimaanpassung auf Vordermann gebracht werden müssen, sagt die stellvertretende Direktorin Karin Klitgaard.

Es sei zwar nicht wahrscheinlich, dass Dänemark angesichts seiner Lage Katastrophen erleben werde wie in Deutschland, Belgien und den Niederlanden, sagt sie. „Doch die Erfahrung aus den großen Wolkenbruchschäden in der Hauptstadtregion vor zehn Jahren hat gezeigt, dass Schäden in Milliardenhöhe entstehen können.“

Dansk Industri hat eine Reihe von Vorschlägen, um zukünftige Schäden einzudämmen.

„Hierzulande sind wir besonders zufälligen Ereignissen wie Wolkenbrüchen und Sturmfluten ausgesetzt. Daher ist Küstenschutz in Dänemark in Kombination mit Wolkenbruchschutz wichtig“, so Klitgaard.

Es bestehe Bedarf an immer höheren Deichen, Schleusen, Auffangbecken für Regenwasser und die Notwendigkeit, das Regenwasser noch stärker als heute aus der Kanalisation abzuleiten.

Im Juli 2011 wurde insbesondere Kopenhagen von einem der schlimmsten Wolkenbrüche in Dänemark heimgesucht. Gemessen wurden bis zu 135 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Der Schaden belief sich auf viele Milliarden Kronen.

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