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Vandalismus: Trampolin an Minderheiten-Spielplatz abgefackelt

Vandalismus: Trampolin an Minderheiten-Spielplatz abgefackelt

Vandalismus: Mini-Trampolin am K.i.M. abgefackelt

Apenrade/Aabenraa
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Die Ränder des in den Boden eingelassenen Mini-Trampolins sind verkohlt. Das sonst mit einer dicken Kunststoffschicht überzogene Trampolin ist nur noch leer gebranntes Drahtseil. Foto: Privat

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Unbekannte haben unter dem Sprungnetz am K. i. M. in Apenrade Feuer gelegt. Dabei ist das Trampolin unbrauchbar geworden. K.i.M.-Leiterin Marion Köstlin ist geschockt über das Ereignis. Der Schaden beträgt mindestens 32.000 Kronen.

„Es ist einfach nur traurig“, sagt Marion Köstlin beim Anblick der Mini-Trampolin-Reste auf dem erst vor Kurzem eingeweihten Aktivitätsplatz an der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) und dem Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN), das auch die Kinder der zugehörigen Schulfreizeitordnung (Kind im Mittelpunkt, K.i.M.) benutzen dürfen.

So sieht das Trampolin normal aus. Foto: Privat

K.i.M.-Leiterin Köstlin schaut auf das im Boden eingelassene Minitrampolin, von dem nur noch verkohlte Drahtseile übrig sind. Das Spielgerät auf dem Platz ist ein beliebtes Sportgerät, auf dem sich die Mädchen und Jungen gerne austoben.

Erst am späten Morgen haben die Kinder die Pädagogin auf das kaputte Trampolin aufmerksam gemacht. „Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht!“, sagt sie. „Wer tut so etwas?“, fragt sie.

Die Frage nach dem Wer und vor allem Warum wird wahrscheinlich schwer zu beantworten sein, denn die K.i.M.-Chefin hat in der Nachbarschaft, darunter im Internat des nahen DGNs, nachgefragt, ob jemand etwas beobachtet hätte. Bisher gab es keine Zeugen und auch die Polizei, bei der der Vorfall angezeigt worden ist, hat keine Spuren.

Zurück sind nur noch die Metallseile und die Halterungen. Das Feuer ist wahrscheinlich unter dem Trampolin gelegt worden und hat die Kunststoffteile verbrannt. Foto: Privat

Die Tat ist am vergangenen Wochenende verübt worden, denn „als wir am Freitag unser Sommerfest gehalten haben, war noch alles in Ordnung“, berichtet Köstlin. Sie geht von Absicht aus, denn „wie kann ein solches Trampolin sonst Feuer fangen. Selbst eine weggeworfene Zigarette kann einen solchen Brand nicht auslösen.“

32.000 Kronen kostet so ein besonderes Trampolin, das den Witterungsbedingungen standhalten und auch besondere Sicherheitsnormen erfüllen muss. Und das ist der Preis ohne Montage, fügt sie hinzu.

Es gab schon andere Vorfälle

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass auf dem Gelände des DGN und der DPA kriminelle Handlungen passieren. Erst kürzlich hatten die DGN-Internatler Besuch von ungebetenen Gästen, die sogar eine Fensterscheibe einwarfen. Im vergangenen Jahr sind mehrere Bäume mit einer Axt gefällt worden. „Und wir sammeln nach jedem Wochenende leere Alkoholdosen und Zigarettenkippen auf, die einfach hingeworfen worden sind“, erzählt Marion Köstlin, die hinzufügt, dass Gäste herzlich willkommen sind und sie weiß, dass besonders der Aktivitätsplatz auch am Wochenende gerne von Familien genutzt wird. „Was auch okay ist, aber so verhält man sich als Gast nicht“, findet sie.

Mehr Polizeistreifen

Die Polizei gehe inzwischen vermehrt Streife, „aber die Beamten können nicht immer und überall sein. Vor allem ist der Platz hinter den Schulen schlecht einsehbar und es gibt viele Möglichkeiten, zu fliehen, wenn man bei einer Tat überrascht wird“, hat Köstlin erkannt.

Um die Kinder, die in den Pausen und am Nachmittag auf dem Platz spielen, zu schützen, hat die Hausmeisterei eine dicke Holzplatte über das vollkommen zerstörte Trampolin geschraubt.

Der Fall ist der Versicherung gemeldet worden und nun ist abzuwarten, wann das Trampolin ersetzt wird.

 

 

Eine Holzplatte sichert das zerstörte Trampolin ab. Foto: Privat
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