Busfahrerstreik

Wilder Streik der Busfahrer: Lohn wird abgezogen

Wilder Streik der Busfahrer: Lohn wird abgezogen

Wilder Streik der Busfahrer: Lohn wird abgezogen

Dirk Thöming
Apenrade/Aabenraa
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Viele Schüler wqrteten am Mittwoch vergeblich auf den Bus. Foto: Claus Toursted/Jydske Vestkysten

Nicht angemeldeter Streik in Apenrade und Umgebung traf am frühen Morgen vor allem die Schüler

Bei Umove, der von Sydtrafik beauftragten Verkehrsgesellschaft für Teile des Busverkehrs in Apenrade, gab es Mittwoch Gespräche auf höchster Ebene.

Vorangegangen war ein nicht angemeldeter Streik von Busfahrern in Apenrade von – den Medienberichten zufolge – Betriebsbeginn an bis etwa 8.30 Uhr. TV Syd berichtete, der Streik soll dreieinhalb Stunden gedauert haben.

Große Teile des Busverkehrs in Apenrade und Umgebung lagen lahm.

„Besonders waren viele Kinder auf dem Weg in die Schule von dem Ausfall der Busse betroffen. Das bedauern wir sehr“, sagt Umove-Gesamtbetriebsleiter Tim Valbøll dem „Nordschleswiger“.

In Apenrade und Umgebung gebe es etwa 100 Busfahrer; Tim Valbøll konnte am Mittwoch keine Details dazu nennen, wie viele an dem „wilden“ Streik, von dem offenbar auch der Betriebsrat nicht informiert war, teilgenommen hatten. Er konnte auch nicht genau sagen, welche Linien betroffen waren.

Tim Valbøll wundert sich darüber, dass die Busfahrer seinen Worten nach ohne Warnung direkt zum Mittel des Streikes gegriffen haben.

„Wir sind über diese Reaktion der Mitarbeiter enttäuscht“, sagt er.

Keinerlei Anzeichen

Haben Sie denn längere Zeit auf Kritik von Busfahrern nicht reagiert? Hat es ein Kommunikationsproblem gegeben?

„Nein, es hat keinerlei Anzeichen von Unzufriedenheit gegeben. Im Gegenteil, wir halten viermal jährlich Treffen mit Vertretern der Busfahrer ab, und das letzte Treffen war vor einer Woche. Da ist von den jetzt kritisierten Punkten nichts erwähnt worden“, so Tim Valbøll.

Die Mitarbeiter hätten eine Liste mit Punkten abgegeben.

In den Gesprächen gestern wurde von den Mitarbeiter-Vertretern konkret kritisiert, dass die Vorbereitungszeit morgens bei Inbetriebnahme der Busse zu kurz angesetzt sei. Ein zweiter Kritikpunkt ist laut Tim Valbøll, dass die Pausenräume unzureichend seien.

„Solche Dinge wie die Pausenräume regeln wir sofort. Die Sache ist die, dass es seit Jahren die gleichen Verhältnisse gibt, auch was die Vorbereitungszeiten morgens angeht“, so Tim Valbøll.

Es sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, die jetzt eine Lösung finden soll.

Bei einem nicht angemeldeten Streik gebe es für die Mitarbeiter einen Lohnabzug für die nicht geleistete Arbeitszeit. Umove seinerseits bekomme die nicht erbrachten Leistungen in dem Zeitraum von Auftraggeber Sydtrafik auch nicht nicht vergütet, so Tim Valbøll.

Umove beschäftigt insgesamt etwa 1.000 Mitarbeiter in verschiedenen Regionen.

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