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Erneuerbare Energie: 24 Projekte stehen auf dem Prüfstand

Erneuerbare Energie: 24 Projekte stehen auf dem Prüfstand

Erneuerbare Energie: 24 Projekte stehen auf dem Prüfstand

Tondern/Tønder
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Solarpark
In der Kommune Tondern soll Sonnenergie eine größere Rolle spielen. Foto: Patrick Pleul

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Groß war der Widerstand der Bürgerinnen und Bürger, wenn neue Windkraftanlagen in der Kommune Tondern gebaut werden sollten. Groß waren auch die politischen Unstimmigkeiten. Sämtliche Projekte wurden auf Eis gelegt. Jetzt wird ein neuer Versuch unternommen.

Wenn es ein Thema geht, dass die Gemüter der Kommunalpolitikerinnen und -politiker und der Bevölkerung in der Kommune Tondern in Wallung bringt, dann sind es die erneuerbaren Energieformen. Der nach der Kommunalwahl neu gegründete Ausschuss für Klima, Wachstum und Entwicklung hatte bei seiner ersten Sitzung gerade dieses Thema auf der Tagesordnung.

Zwar sollten die fünf Mitglieder keine Entscheidungen treffen, haben sich aber mit 24 vorliegenden Projekten befasst.

Dabei dreht es sich um 15 Sonnenenergie- und sechs Windkraftprojekte sowie drei Kombianlagen. Die meisten sind im nördlichen Bereich der Kommune angesiedelt. Und von Energiekonzernen wie NRGI, European Energy, GreenGO Energy, Eurowind oder Vattenfall eingereicht. Da Windkraftanlagen die größte Angriffsfläche geboten haben, sind diesmal fast dreimal so viele Solar-Projekte im Spiel.

Windenergie löst nicht nur in der Kommune Tondern Proteste aus. Foto: Bjarne Lund Henneberg

Abgabefrist war Mitte Dezember. Das war schon die zweite Runde. Sämtliche Projekte der ersten Runde wurden aufgrund des handlungsunfähigen Stadtrats zunächst auf Eis gelegt. Einige sind in überarbeiteter Form neu eingereicht worden, andere sind zurückgezogen worden.

Schwere Geburt

Zumindest konnten sich die damaligen 31 Ratsmitglieder auf die Richtlinien (Guidelines) einigen, die die Kommune für Sonnen- und Windenergieprojekte anlegt. Doch auch die Genehmigung dieser war eine schwere Geburt.

Bei den Windpark-Vorhaben wird von Modellen von einer Höhe von 150 und 180 Metern ausgegangen.

 

Das mit Abstand flächenmäßig größte Projekt soll bei Tyvse zwischen Söllstedter Moor und Kongens Mose liegen. Dort sollen auf 550 Hektar 300 Megawatt gewonnen werden. Projektmacher ist der internationale Konzern GreenGo Energy A/S.

 

Einige Initiatoren haben sich nicht einmal die Mühe für eine Projektbeschreibung gegeben. „Sie werden entsprechend auch nicht sehr hoch eingestuft werden“, erklärte der Ausschussvorsitzende Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten).

Er freue sich darüber, dass viele seriöse Projekte eingereicht worden seien. „Und man soll sich nicht darüber im Zweifel sein, dass die Wind- und Sonnenenergie innerhalb der neuen Legislaturperiode kommen wird. Politiker entscheiden, welche Projekte den Vorrang genießen sollen“, unterstreicht er.

Gegner von riesigen Windkraftanlagen demonstrierten mehrfach vor dem Tonderner Rathaus. Foto: Brigitta Lassen

Er sieht auch die geänderten politischen Konstellationen als günstiger an. Seine Partei, die Tønderlisten und die Sozialistische Volkspartei (SF) seien die Fraktionen gewesen, die sich als größte Anhänger der erneuerbaren Energieformen gezeigt hätten. Die Gruppe sei seit der Wahl von 8 auf 13 Mitglieder angewachsen.

 

Die Mitglieder des neuen Klimaausschusses

  • Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten)
  • Martin Iversen (V)
  • Henrik Frandsen (Tønder Listen),
  • Harald Christensen (Soz.), Bjarne Lund Henneberg (SF).

Die Sozialdemokraten wünschen keine Mega-Windräder auf dem Land. Sie gehören nach ihrer Meinung aufs Meer. Venstre wiederum wollte nur neue Windräder von maximal 150 Meter Höhe akzeptieren.

In der Liste über die eingereichten Vorschläge fehlt der von Venstre in den Wahlkampf geworfene Offshorepark nördlich von Röm (Rømø). Bürgermeisterkandidat Martin Iversen, der auch Mitglied des Klimaausschusses ist, meinte, ein komplettes Projekt vorlegen zu können. Über Details wollte er vor der Wahl nichts verraten.

Ende März in den Stadtrat

Der Klimaausschuss wünscht die Ausarbeitung eines Zeitplans und genaue Beschreibungen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen und Transparenz und sichtbare Vergleichsmöglichkeiten und objektive Informationen. Besonders wichtig sind den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern die lokale Akzeptanz und der Gewinn und die finanziellen Vorteile, die für die Dorfgemeinschaft herausspringen, die Nachbarn von Windmühlen- oder Solarpark werden.

Für diese Arbeit bleiben der Verwaltung einige Wochen. Ende März soll die Übersicht dem Stadtrat vorgelegt werden.

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