Corona-Krise

Schulstart: Wiedersehensfreude und Händewaschen im Vordergrund

Schulstart: Wiedersehensfreude und Händewaschen im Vordergrund

Schulstart: Wiedersehensfreude und Händewaschen

Tondern/Tønder
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Der Wiedereinstieg brachte für Johan und Frida viel Neues. Foto: Monika Thomsen

Für Vorschüler Johan war der erste Schultag, an dem vieles anders war, viel zu schnell zu Ende. Die Schulleiterin zieht erstes positives Fazit.

Kinderstimmen belebten nach der Corona-Auszeit am Mittwoch wieder das Campusgelände der Ludwig-Andresen-Schule und des deutschen Kindergartens in Tondern. Wenn auch nicht in voller Kraft, da die Klassenstufen drei bis fünf erst am Freitag ihren Einzug halten.

Zu den 57 Schülern, die morgens beim Aula-Eingang von einer Lehrkraft in Empfang genommen wurden, und für die es schnurstracks in die Küche zum Händewaschen ging, gehörten die Geschwister Frida und Johan Terp.

„Ja, ich habe mich sehr gefreut“, erklärt Vorschüler Johan nach dem Schulschluss, der aus seiner Sicht viel zu früh kommt. Er freute sich vor allem darauf, seine Freunde wiederzutreffen.

Weit ab voneinander

„Vieles ist anders“, sagen die zwei Schüler. „Wir sitzen ganz anders und weit weg voneinander“, berichtet Johan und veranschaulicht die Sitzordnung „wie ein Ei" mit einer Handbewegung. Seine Klasse gehört zu den zweien, die geteilt wurden.

„Es gibt eine Null A und eine  Null B. Ich bin in der Null B. Wir sind jetzt im Foyer. Oder wie heißt das?“, meint er zu seiner Mutter, die bestätigend nickt. Er zeigt auch das blaue Band an seinem Arm, das seine Gruppenzugehörigkeit markiert. „Ich habe heute Deutsch gehabt und fünf Bilder gemalt“, berichtet er fröhlich, während Frida zeigt, wo sie ihr gelbes Band platziert hat.

Unterricht zu Hause gefiel

Zur Frage, ob sie sich auch auf den Schulstart gefreut hat, meint die neunjährige Frida: „Ein bisschen.“ Ihr hat während vergangenen Wochen der Unterricht in Regie ihrer Mama zu Hause am langen Küchentisch sehr gut gefallen.

Etwas enttäuscht ist sie am ersten Tag davon, dass sie das einzige Mädchen unter den Jungen in der Klasse war und ihre zwei Mitschülerinnen nicht da waren.

„Wir haben uns mit den Hygieneregeln befasst. Wir haben für die Kinder, die noch nicht lesen können, Bilder dazu gemalt und auch Texte geschrieben. Wir waren eine Stunde draußen im Innenhof und haben gemalt“, sagt Drittklässlerin Frida, die mit ihrer Klasse in den Raum der fünften Klasse gezogen ist, um Platz für die eine Gruppe der Zweitklässler zu machen.
Die Fünftklässler werden ab Freitag ihre Anlaufstelle im Klassenzimmer der 8. haben.

Johan zeigt das blaue Band, das seine Gruppenzugehörigkeit signalisiert. Foto: Monika Thomsen

Händewaschen am laufenden Band

Johan macht es in der Schule mehr Spaß, als zu Hause Unterricht zu haben. „Hier haben wir einen viel größeren Spielplatz“, nennt er einen Vorteil.

„Wir haben heute fast dauernd Hände gewaschen. Das ist eine richtige Händewasche-Schule“, meint der junge Mann, der weiß, was es mit dem vielem Händewaschen auf sich hat.

„Die Schule hat uns sehr gut informiert. Von den Lehrern gab es heute die Rückmeldung, dass die Schüler von zu Hause gut für die neue Situation geschult worden waren“, sagt Mutter Louise Thomsen Terp.

Indes ist die große Schwester Ditte gespannt darauf, wenn es für ihre fünfte Klasse am Freitag losgeht. Die dreijährige Iben, die noch zu Hause herumtollt, vermisst inzwischen auch ihre Freunde aus dem Kindergarten.

Lust auf Unterricht

„Es ist sehr positiv gelaufen. Die Schüler freuen sich aufeinander und haben Lust auf Unterricht“, lautet ein erstes Fazit von Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg. Das Drehbuch für den neuen Schultag mit den versetzten Pausen habe sich am ersten Tag bewährt.

„Wir sind sehr froh, dass die Kinder wieder hier sind. Die Nutzung des Außengeländes erfordert ein hohes Maß an Kommunikation mit dem Kindergarten. Wir justieren laufend, und es ist ganz toll, wie die Kinder und die Kollegen die Sache in Angriff nehmen“, berichtet die Schulleiterin.

„Die Kinder waren auch so lieb beim Händewaschen, das zur Routine werden soll“, so Bonni Rathje-Ottenberg.

Abholzeit nach Schulschluss in der Popsensgade Foto: Monika Thomsen
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