Schreibwettbewerb

Junge Schreibtalente mit Preisen ausgezeichnet

Junge Schreibtalente mit Preisen ausgezeichnet

Preisverleihung für junge Schreibtalente

Nina Stein
Nina Stein
Apenrade/Nordschleswig
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Mit ihrer Geschichte „Bitte verlass mich nicht“ hat Elina März den ersten Platz ihrer Altersstufe erreicht. Foto: Nina Stein

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Nach elf Jahren Pause fand dieses Jahr wieder ein Schreibwettbewerb für die 8., 9. und 10. Klassen statt. Am Dienstag wurden die sieben Gewinnerinnen im Haus Nordschleswig ausgezeichnet.

„Es sind ganz großartige Talente unter euch“, lobt Ulrike Petersen die Schülerinnen und Schüler, ehe sie die Gewinnerinnen des diesjährigen schulübergreifenden Wettbewerbs bekannt gibt.

27 Schülerinnen und Schüler der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA), der Ludwig-Andresen-Schule (LAS) in Tondern, der Deutschen Schule Sonderburg (DSS), der Deutschen Schule Tingleff (DST) sowie der Deutschen Nachschule Tingleff (DNT) waren in das Finale des Schreibwettbewerbs gekommen und warteten am Dienstag, 18. April, gespannt auf das Ergebnis.

Elf Jahre hat der Schreibwettbewerb geruht, bis ihn Ulrike Petersen (DNT), Inke Hansen (DSS) und Tobias Köstlin (DPA) wieder ins Leben gerufen haben – diesmal in überarbeiteter Form. „Ich fand es schade, dass er nicht stattgefunden hat, aber es ist auch viel Arbeit für die Lehrkräfte“, erzählt Petersen.

Tobias Köstlin, Inke Hansen und Ulrike Petersen (v. l.) haben den Schreibwettbewerb koordiniert und die Geschichten bewertet. Foto: Nina Stein

Musik und Bilder dienten zur Inspiration

Neben Petersen, Hansen und Köstlin waren es der Deutsche Lehrerverein für Nordschleswig und die Deutschlehrkräfte der fünf Schulen, die für eine reibungslose Umsetzung des Schreibwettbewerbs sorgten. In der Einheit „Kreatives Schreiben“ im Deutschunterricht hatten die Schülerinnen und Schüler nach Vorlage eines Bildes oder eines Musikstückes die Möglichkeit, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Die einzige Voraussetzung war, dass die Geschichten nicht länger als 1.200 Wörter sein durften.

Nach Abgabe der Geschichten wurden aus jeder Klasse die zwei besten Texte ausgewählt. Die Jury – bestehend aus Ulrike Petersen, Inke Hansen und Tobias Köstlin – hatte anschließend die Qual der Wahl, die jeweils drei besten Geschichten von 27 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 zu küren. Auch wenn Petersen die Belastung als „fein“ beschreibt, sei es schwierig gewesen, die Gewinnerinnen und Gewinner zu bestimmen. Bei den 9. und 10. Klassen gab es daher zwei dritte Plätze. Die Geschenke für die Gewinnerinnen und Finalistinnen sowie Finalisten hat der Deutsche Lehrerverein für Nordschleswig gesponsert.

Schülerinnen und Schüler verschiedener deutscher Schulen kamen zum Finale im Haus Nordschleswig. Foto: Nina Stein

8. Jahrgang

1. Elina März, 8. Klasse, Deutsche Schule Sonderburg

2. Frida Maria Vloet, 8. Klasse, Deutsche Schule Sonderburg

3. Emilia Spiegel, 8. Klasse, Deutsche Privatschule Apenrade

 

9. und 10. Jahrgang

1. Lucie Junge, 9. Klasse, Deutsche Nachschule Tingleff

2. Gesche Jensen, 10. Klasse, Deutsche Nachschule Tingleff 

3. Anne Köppke, 10. Klasse, Deutsche Nachschule Tingleff

3. Marie-Christin Bolte, 9. Klasse, Deutsche Privatschule Apenrade

Die Gewinnerinnen des Schreibwettbewerbs (v. l.): Marie-Christin Bolte, Anne Köppke, Lucie Junge, Emilia Spiegel, Frida Maria Vloet, Elina März. Es fehlt: Gesche Jensen. Foto: Nina Stein

Das Schreiben ist eine meiner großen Leidenschaften

Zur Inspiration für die Geschichten wurden den Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse zwei Bilder vorlegt: Der Wanderer über dem Nebelmeer von Caspar David Friedrich und SOS vom Streetart-Künstler Slinkachu. Nicht nur die Geschichten, sondern auch die Vorgehensweisen unterschieden sich unter den Teilnehmenden.

„Ich kann nicht planen, was ich vorher für eine Geschichte schreiben werde“, erklärt die 14-jährige Frida aus der 8B der Deutschen Schule Sonderburg. Sie ist die zweite Gewinnerin in ihrer Altersstufe. Ihre Mitschülerin Elina, die den ersten Platz belegt hat, ist von dem Vorgehen ihrer Freundin beeindruckt, macht es selbst jedoch ganz anders. „Ich kann nicht losschreiben. Ich brauche etwas für meine Idee.“

Mit welch einer hohen sprachlichen Kompetenz bereits junge Menschen eine Geschichte schreiben, ist ganz ergreifend gewesen.

Ulrike Petersen

Den 9. und 10. Klassen standen für das Schreiben drei Musikstücke zur Auswahl. Clocks von Coldplay, Surfacing von Slipknot und Sous le ciel de Paris von ZAZ.

„Ich liebe es, wenn Musik mich zu Sachen inspiriert“, sagt die 16-jährige Julie von der Deutschen Nachschule Tingleff, die mit ihrer Geschichte das Gefühl von Adrenalin, Aufregung und Liebe einfangen möchte. „Das Schreiben ist eine meiner großen Leidenschaften.“

Lucie beeindruckt mit Unter dem Himmel unserer Stadt

Auch der 15-jährigen Lucie aus der 9. Klasse der Deutschen Nachschule Tingleff hat der Musikimpuls beim Verfassen ihrer Geschichte geholfen. „Ich brauche ein Ereignis, um etwas zu schreiben.“ Durch Sous le ciel de Paris konnte sie sich ihre Idee bildlich vorstellen. „Paris ist die Stadt der Liebe. Wie ist es für einen Menschen, der seine Liebe verloren hat, durch Straßen zu gehen, wo nur Liebe ist?“ Mit ihrer Geschichte Unter dem Himmel unserer Stadt beeindruckte sie die Jury und belegte den ersten Platz der Klassen 9 und 10.

Lucie Junge liest ihre Geschichte „Unter dem Himmel unserer Stadt“. Foto: Nina Stein

„Mit welch einer hohen sprachlichen Kompetenz bereits junge Menschen eine Geschichte schreiben, ist ganz ergreifend gewesen“, zeigte sich Petersen beeindruckt. Auf die Frage, ob Petersen sich für die Zukunft wieder einen Schreibwettbewerb vorstellen kann, antwortet sie euphorisch: „Wir hoffen es sehr. Wir drei hatten ein sehr gutes Gefühl bei der Durchführung und werden das hoffentlich auch so weitermachen.“

Die Gewinnertexte:

Bitte verlass mich nicht

Unter dem Himmel unserer Stadt

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