COP26

Grönland tritt Klimaabkommen bei

Grönland tritt Klimaabkommen bei

Grönland tritt Klimaabkommen bei

Nuuk/Glasgow
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In Grönland steigen die Temperaturen doppelt so schnell, wie im globalen Durchschnitt. Das Abschmelzen der Eiskappe trägt maßgeblich zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Foto: Hanne Og Jens Eriksen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Grönland will dem Pariser Abkommen beitreten, ohne sich jedoch auf konkrete Reduktionsziele festzulegen.

Grönland will dem internationalen Klimaabkommen von Paris aus dem Jahr 2015 beitreten. Das schreibt der Vorsitzende des Naalakkersuisuts (Premierminister) Múte Borup Egede in einer Pressemitteilung im Zusammenhang mit dem Klimagipfel in Glasgow.

Die autonome Region des Königreichs Dänemark war ursprünglich dem Abkommen nicht beigetreten, weil die damalige Siumut-geführte Regierung befürchtete, verpflichtenden Reduktionsziele für CO₂ könnten der Gewinnung von Rohstoffen im Wege stehen.

Regierungswechsel

Nachdem die linke Partei Inuit Ataqatigiit im April die Regierung übernommen hatte, kündigte sie an, sie wolle an einem Beitritt zum Abkommen arbeiten.

„Ich bin stolz, dass der Naalakkersuisut (die Regierung, Red.) zu dem Entschluss gekommen ist, dem Pariser Abkommen beizutreten. Ich kann nun der dänischen Regierung mitteilen, dass die Arbeit, das Abkommen zu ratifizieren dem Inatsisatut (Parlament, Red.) übergeben wird. Die Arktis ist eine der Regionen auf unserer Erde, in der wir den Klimawandel am deutlichsten spüren, und daher ist es Auffassung des Naalakkersuisuts, dass wir unseren Anteil der Verantwortung übernehmen müssen“, so Borup Egede.

Kein verpflichtendes Ziel 

In der Pressemitteilung heißt es, es sei nun geklärt worden, dass Grönland mit einem Beitritt zum Abkommen nicht verpflichtet sei, den CO₂-Auststoß im selben Umfang wie Dänemark zu reduzieren. Auch müsse Grönland sich nicht zu einem bestimmten Ziel zur CO₂-Reduktion verpflichten.

„Als nächsten Schritt werden wir (nach der Ratifizierung, Red.) Klimaziele und eine Klimastrategie formulieren, denn wir wollen den CO₂-Ausstoß deutlich reduzieren. Es sollen ambitionierte Ziele sein“, sagt Borup Egede zu „Ritzau“.

Potenzial der Wasserkraft

70 Prozent des Stroms in Grönland stammt aus Wasserkraft. Der Anteil soll demnächst auf 90 Prozent ansteigen. Das Potenzial der Wasserkraft übersteige den Bedarf im eigenen Land, so die Regierung. Daher könne Grönland zur Gewinnung von klimaneutralen Kraftstoffen, wie Wasserstoff, beitragen (Power to X).

Auch das Betreiben von Datenzentren sei bei dem kalten Klima und der klimagerechten Energiegewinnung eine naheliegende Möglichkeit.

 

 

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